Miteinander – Füreinander: Wie die Malteser in Paderborn zum Leben einladen


Die Malteser beteiligen sich damit an der wissenschaftlichen Fragestellung, auf welchen Wegen hochaltrige Ältere in eigener Häuslichkeit lebend vor Einsamkeit geschützt werden können bzw. wie Einsamkeit für die Gruppe erträglicher gestaltet werden kann.

Auch ehrenamtlich Interessierte und Engagierte finden durch die Arbeit in den Angeboten neue Lebensfreude und Erfüllung.

Zahlreiche Angebote, ein Ziel: Einsamkeit eindämmen, Gemeinschaft stärken

Foto ©Malteser Paderborn

Der Fokus der Angebote liegt darauf, allein zu Hause lebende Menschen ab 75 Jahren zu erreichen. Ilona Schäfer, Diözesanreferentin Soziales Ehrenamt der Malteser in der Erzdiözese Paderborn, formuliert es so:

„Wir möchten neue Zugangswege und Angebote für objektiv von Einsamkeit bedrohte Senior/innen ausprobieren. Durch das Engagement unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir das auf vielfältige Weise tun.“

Das Portfolio der Angebote ist breit gefächert: Vom musischen Angebot oder einem Telefonbesuchsdienst, kreativen Gruppenangeboten bis zur Nutzung des Mobilen Einkaufswagens gibt es zahlreiche Projekte, die älteren Menschen den Alltag erleichtern und gleichzeitig neue soziale Kontakte möglich machen.

Kooperation ist wichtig – und ausbaufähig

Bei der Entwicklung und Bekanntmachung der verschiedenen Projekte ist die Kooperation der Malteser Ortsgliederungen mit Kommunen und Kirchengemeinden ein wichtiger Baustein. Über bestehende Newsletter, Wochenblätter, Kontakte zur lokalen und regionalen Presse, Funk- Fernsehbeiträgen und anderen etablierte Kanäle werden sowohl Ehrenamtliche als auch ältere Menschen erreicht.

An einigen Standorten läuft die Zusammenarbeit reibungslos, an anderen gibt es Luft nach oben. Vor allem die Kooperation mit Kirchengemeinden und Initiativen anderer Wohlfahrtsverbände ist ausbaufähig. Bei Folgeprojekten könnten diese, auch mit anderen Fachverbänden, noch vertieft werden.

Vom Testangebot zur festen Größe: Der Wochenendtreff in Lippstadt

Foto ©Malteser Paderborn

Warum bieten wir nicht mal ein Treffen am Wochenende, statt unter der Woche, für Hochaltrige an? Mit dieser Frage nahm im Rahmen der Projektteilnahme für die Malteser Lippstadt der Wochenendtreff seinen Anfang. Niemand wusste, ob überhaupt jemand zu diesem neuen Angebot kommen würde. Doch die Zweifel zerstreuten sich schnell.

Bereits nach den ersten Terminen war klar: Hier entsteht ein neuer Treffpunkt, in dem bei Brettspielen, Kaffee und Kuchen Gemeinschaft erlebt und neue Beziehungen geknüpft werden können.

Was als Test begann, ist heute ein fester Bestandteil des sozialen Gefüges in Lippstadt und wird auch lange nach dem offiziellen Ende von „Miteinander – Füreinander“ Raum zur Gemeinschaft bieten. Eine nachhaltigere Wirkung können Projekte nicht entfalten.

Einsamkeit bleibt Thema: Was kommt nach „Miteinander – Füreinander“?

Welche Folgeprojekte sich seitens der Bundesregierung an „Miteinander – Füreinander“ anschließen werden, ist nicht klar. Im Mai 2024 werden in Berlin Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung vorgestellt.

Ilona Schäfer hat einen klaren Wunsch an das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, wenn es um künftige Projekte geht:

„Wir sollten als nächsten Schritt weitere Zielgruppen ansprechen. Angehende Rentnerinnen und Rentner, also Menschen kurz vor dem Renteneintritt, wären eine sinnvoll und wichtige Gruppe. Wenn wir sie rechtzeitig mit Engagement-Möglichkeiten und Angeboten erreichen, können wir dafür sorgen, dass Einsamkeit gar nicht erst entsteht.“

Zwei Aspekte sind bei künftigen Projekten wünschenswert: Mehr Vorlaufzeit vor dem Projektstart und längere Projektlaufzeiten, um den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bessere Perspektiven und mehr Planungssicherheit bieten zu können.

Die Malteser in der Erzdiözese Paderborn werden weiterhin Menschen Wege zur Gemeinschaft bieten und Einsamkeit möglichst wenig Raum lassen. Und vielleicht gibt es 2025 ja neue Projekte im Rahmen eines Nachfolgeprogramms von „Miteinander – Füreinander“ – wir werden berichten.   


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