CKD Paderborn. Es ist Sonntag, halb zwölf in Schmallenberg. Die Tassen und Teller sind schon wieder zusammengestellt und werden gleich von vier Frauen gespült und wieder in den Schrank zurückgeräumt. Die vier sind seit sieben Uhr im Saal des Alexanderhauses zugange – wie man hier sagt. Sie haben die zwölf Tische gedeckt und Brötchen, Brot, Aufschnitt, Käse und Marmeladen für das Frühstücksbuffet aufgebaut, Kaffee und Tee gekocht und Mineralwasser und Säfte herbeigeholt. Bis sie heute fertig werden wird es whrscheinlich wieder ein Uhr sein.
Die knapp 5o Frühstückgäste – Alleinstehende, meist ältere Schmallenberger – sind inzwischen wieder aufgebrochen. Manche haben sich für ihre sonntäglichen „Abenteuer“ verabredet und gehen heute z.B. gemeinsam zum Trödelmarkt nach Bad Fredeburg. Und auch für die kommende Woche sind einige Verabredungen für gemeinsame Aktionen getroffen worden: Spaziergänge, Walken, Schwimmen und Kegeln. Eine Strickrunde hat sich gebildet.
Die Frühstücksrunde der hiesigen Caritas-Konferenz dient mittlerweile sehr erfolgreich als Kontaktbörse. Eine Gruppe von Menschen, die sonst vielleicht allein und und womöglich vereinsamt in den eigenen vier Wänden sitzen, trifft sich inzwischen wöchentlich zum Kartenspielen.
Oft denkt man ja, dass im ländlichen Raum noch jeder jeden kennt und die Menschen darum keineswegs einsam seien. Aber auch hier gibt es viele, die sich schwer damit tun, Kontakte zu knüpfen und andere ein wenig an sich heran zu lassen.
Die Caritas-Konferenz St. Alexander Schmallenberg hat darum den Sonntagstreff für Alleinstehende initiiert, in der Erwartung, dass ein gemeinsames Essen eine gute Brücke zum anderen sein kann. Einmal im Monat sind sie zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen bringen die Gäste dabei behutsam miteinander ins Gespräch, sorgen für kommunikative Sitzordnungen und versuchen, zu gemeinsamen Aktivitäten zu ermutigen.
Die Gelegenheit können die Caritas-Mitarbeiterinnen schaffen, aber den Kontakt müssen die Männer und Frauen schließlich selbst wollen und gestalten. Dieses Bemühen kann ihnen niemand abnehmen.
Anne Brüggemann, Caritas-Konferenz Schmallenberg
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