sagt der populäre Psychiater, Hirnforscher und Buchautor Manfred Spitzer im Dialog mit Michael Krons auf phoenix. In der Mediatek des Senders kann man den 28 Minuten langen Beitrag noch ansehen.
Einsamkeit wird zu einem zunehmend in unserer Gesellschaft und den Medien diskutierten Thema. In der Sendung vom 16. Februar spricht Michael Krons mit Manfred Spitzer über die Frage, warum er glaubt, dass Einsamkeit weiter zunehmen wird, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten und ob er sich selber manchmal einsam fühlt.
Spitzer beschreibt sehr eindringlich, welche weitreichenden Folgen das Gefühl der Verlassenheit haben kann. In einer Gesellschaft, in der Individualismus zunimmt, immer mehr Menschen in Singlehaushalten leben, die Trennungsrate bei Paaren steigt und in der parallel dazu die Menschen immer älter werden, nimmt das Gefühl, einsam zu sein, stetig zu. Und er kommt zu der Schlussfolgerung: Einsamkeit macht krank. Denn Einsamkeit löst Stress aus und ein hoher Stresspegel schwächt wiederum das Immunsystem, was einsame Menschen dann anfälliger für Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs macht.
Nachvollziehbar kann man in einem knapp halbstündigen Gespräch keine tiefgreifenden Gesellschaftsanalysen erwarten. Gleichwohl entwickeln die beiden Gesprächspartner einen guten Eindruck von der vielgestaltigkeit der Problemlage. Es geht um Isolierung, Empathie, wertschätzende Zuwendung, Digitalisierung und authentische Kommunikation und Interaktion.
Aber was kann man gegen Einsamkeit tun? Eine Anleitung für soziale Integration bekommt man durch diesen Dialog nicht. Ein paar positive Beispiele nennt Spitzer aber: einander helfen, musizieren, singen, tanzen, Zeit in der Natur verbringen. Jeder Einzelne könne sich mehr um andere kümmern.