„Du bist hier richtig“ – Die Allgemeine Soziale Beratung des SkF Herford als Ort der Orientierung und Hoffnung #TürenDerHoffnung

Wenn Menschen nicht mehr weiterwissen, z.B. wenn Behörden überfordern, oder die Rente nicht reicht – dann ist die Allgemeine Soziale Beratung des SkF Herford gefragt. Sie ist ein Ort, an dem Menschen ankommen können und Hilfe finden. Ein Ort, an dem zugehört wird und an dem Hoffnung wachsen kann.

Das Interview findet im Kinderbereich des Sozialdienstes katholischer Frauen Herford e.V. (SkF) in Herford statt. Die Spielecke lädt Kinder zum aktiv werden ein, die Sitzgruppe bietet Gelegenheit für ruhige Gespräche. Heike Abbink-Taksz (Geschäftsführerin), Janina Schwengel (Sozialabeiterin B.A.) und Eugen Löwen (Sozialpädagoge B.A.) sitzen mit uns am Tisch. Die Atmosphäre ist entspannt und fokussiert.

Schnell wird klar: Die Herausforderungen in der täglichen Arbeit sind vielfältig, die Lebenslagen oft komplex. Dass die Arbeit dennoch Spaß macht und die Stimmung im Team so gut ist, liegt am Team-Zusammenhalt, einer unterstützenden, kooperativen Leitung und vor allem an der Haltung der Mitarbeitenden. Sie ist geprägt von Offenheit und Empathie und dem Ziel gemeinsam mit den Rat- und Hilfesuchenden Wege zu finden.

Die Anliegen sind so vielfältig wie die Menschen

„Die Leute kommen mit ganz unterschiedlichen Problemen“, sagt Janina Schwengel auf die Frage nach den häufigsten Themen der Klientinnen und Klienten. „Häufig sind es existenzielle Sorgen. Die sind natürlich extrem belastend – sowohl für Eltern als auch Kinder.“

Die Allgemeine Soziale Beratung ist bewusst offengehalten. Sie ist Anlaufstelle für Menschen mit den verschiedensten Fragen und Anliegen:

„Das Jobcenter schickt viele Menschen, aber auch andere Stellen verweisen auf uns. Es kommen Ältere, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderung – die Bandbreite ist groß“

erklärt Eugen Löwen.

Dabei sind die Anliegen oft miteinander verwoben: finanzielle Not, familiäre Belastungen, gesundheitliche Einschränkungen, drohende Wohnungslosigkeit, „Die Rente reicht nicht, die Wohnungssuche ist schwierig. Und auch der Umgang mit den Behörden ist nicht immer einfach“ ergänzt Janina Schwengel.

Ankommen dürfen und gehört werden

Was die Beratung ausmacht, ist die Haltung, mit der Menschen empfangen werden.

„Wir versuchen das Gefühl zu vermitteln: Du bist richtig hier. Wir hören dir zu und schauen gemeinsam nach Wegen“

bringt Eugen Löwen die Philosophie der Allgemeinen Sozialberatung auf den Punkt.

Diese erste Begegnung ist oft schon entlastend, fährt er fort. „Auch wenn  vielleicht finanziell nicht sofort geholfen werden kann – allein das Gefühl, dass jemand zuhört und sich zuständig fühlt, macht viel aus.“

Janina Schwengel beschreibt es so: „Für viele ist es eine sehr große Hürde überhaupt, zu uns zu kommen. Und wenn sie diesen Schritt geschafft haben, ist es oft einfach eine Erleichterung.“

Es geht nicht um die perfekte Lösung, sondern um Perspektiven. „Zu wissen: Es geht überhaupt weiter. Vielleicht nicht ideal, aber es gibt Möglichkeiten. Und wir zeigen sie auf – wertungsfrei und realistisch“ sagt Eugen Löwen.

Motivation und professioneller Anspruch – für die Menschen

Die Arbeit in der Allgemeinen Sozialberatung ist komplex. Jeder Fall ist anders. „Ich mag diese beraterische Arbeit“, sagt Janina Schwengel. „gemeinsam Rausfinden was gerade schwierig ist, was sich die Person in der Tiefe wünscht  und behutsam anzubieten was ich vielleicht wahrnehme, was ihr selbst noch gar nicht bewusst ist.

Diese Offenheit ist zugleich Herausforderung und Stärke. „Wir können die Probleme der Welt nicht allein lösen. Aber wir können gemeinsam etwas bewegen – auch dank unseres hervorragenden Netzwerks in Herford“ erklärt Heike Abbink-Taksz.

Doch warum entscheiden sich Fachkräfte für eine so anspruchsvolle Arbeit? Und warum bleiben sie über Jahre dabei?

 „Es ist die Möglichkeit, Menschen wirklich zu begleiten. Nicht nur ein Problem zu lösen, sondern ein Stück des Weges mitzugehen“

formuliert Eugen Löwen.

Ein Beispiel ist ihm besonders in Erinnerung: „Eine Frau, die aus häuslicher Gewalt geflüchtet ist, mit Kindern. Sie hat es geschafft, mit ihrer Familie eine Wohnung zu organisieren. Aber sie brauchte Möbel, Unterstützung und Beratung. Wir konnten u.a.  einen Stiftungsantrag stellen – und sie bei ihrem Neustart unterstützen.

Janina Schwengel stimmt zu und ergänzt weitere Begebenheiten, die zeigen, was die Fachkräfte der Allgemeinen Sozialberatung aus ihrer Arbeit auch für sich mitnehmen. Denn manchmal sind es kleine Dinge, die viel bewirken.

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Hier öffnen sich Türen der Hoffnung

„Natürlich kann die Allgemeine Soziale Beratung nicht alles verwirklichen. Aber wir sind gut vernetzt, kennen die Angebote, vermitteln weiter und bleiben bei Bedarf Ansprechpartner*innen“ so Heike Abbink-Taksz.

Klientinnen und Klienten dürfen in der Allgemeinen Sozialberatung für sich Grenzen ziehen und Wege ablehnen – ihre Entscheidungen werden respektiert und mitgetragen. 

Am Ende des Gespräches bleibt der Eindruck: Das Motto „Türen der Hoffnung“, unter dem diese Artikelreihe steht, wird hier gelebt.

Das Team der Allgemeinen Sozialberatung des SkF e.V. Herford hat nicht immer die perfekte Lösung parat. Sie öffnen den Menschen die Türen, die zu ihnen kommen, zeigen ihnen Perspektiven auf und unterstützen sie dabei neue Wege zu gehen und wieder Hoffnung zu schöpfen.

Türen der Hoffnung

Dieser Beitrag ist Teil unserer Serie „Türen der Hoffnung“ im Rahmen des Heiligen Jahres der Pilger der Hoffnung. Die bisher in dieser Reihe erschienen Artikel finden Sie hier:


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