Eine Gruppe von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen legt ihre Hände übereinander, symbolisch für Zusammenhalt und Gemeinschaft. Die Szene vermittelt ein Gefühl von Vertrauen, Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung.

Einladungen zum Leben und zur Gemeinschaft: 2025 wichtiger denn je

7 Einladungen zum Leben – dieser Auftrag unseres Projekts ist 2025 wichtiger denn je. Denn auch wenn beim Blick auf die medial dominierenden Themen der Eindruck entstehen kann, dass Einsamkeit keine Rolle mehr spielt, zeigt die Realität das Gegenteil.

Chancen und Möglichkeiten zur Teilhabe, Angebote zur Gemeinschaft und Beteiligung und der Abbau struktureller Hürden sind auch heute und in den kommenden Monaten relevante Themen.

Zwei Studien zeigen auf, warum die Angebote der sieben Fachverbände und der Einsatz der Engagierten von 7 gegen Einsamkeit so wichtig sind.

Gemeinschaft und Teilhabe sind Basis unserer Demokratie

Die Studie „Extrem einsam?“ entstand 2023 und befasst sich mit den Einsamkeitserfahrungen von Jugendlichen in Deutschland und deren Bedeutung für die Demokratie.

Durchgeführt wurde die Studie vom Progressive Zentrum, einem gemeinnützigen Verein der mit der Bundeszentrale für politische Bildung und zahlreichen anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeitet.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Studie werden zu Beginn des Papiers so formuliert:

„Es gibt einen Zusammenhang zwischen jugendlicher Einsamkeit und autoritären Einstellungen. Anders ausgedrückt: Der Zuspruch zu unserer Demokratie hat auch damit zu tun, wie stark sich Individuen mit der Gesellschaft verbunden fühlen. Denn bei Menschen, die sich häufig einsam, unverbunden und unverstanden fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie Verschwörungserzählungen glauben, politische Gewalt billigen und autoritären Haltungen zustimmen. Und da es in der vorliegenden Studie um Jugendliche geht, können wir durchaus von Auswirkungen auf die Zukunft unserer Demokratie sprechen.“

Die folgende Grafik macht deutlich, dass Einsamkeit für Jugendliche in verschiedenen Facetten relevant und gegenwärtig ist.

Eine Tabelle zeigt Ergebnisse einer Studie zur Einsamkeit bei jungen Menschen. Sie unterscheidet zwischen emotionaler, sozialer und kollektiver Einsamkeit und gibt an, wie häufig Befragte Gefühle wie “ausgeschlossen sein” oder “keine Nähe zu anderen Menschen” erleben. Die Balkendiagramme verdeutlichen Unterschiede zwischen den Gruppen “eher einsam” und “eher nicht einsam” in den Kategorien “niemals”, “selten”, “manchmal” und “immer”.

Die Ergebnisse der Studie lässt sich auf vier Kernaussagen zusammenfassen:

  1. Jugendliche und insbesondere einsame Jugendliche sind von der Demokratie nur bedingt überzeugt
  2. Einsamkeit korreliert signifikant positiv mit antidemokratischen Einstellungen
  3. Einsame und nicht-einsame Jugendliche unterscheiden sich nur geringfügig in Bezug auf ihre politische Selbstpositionierung, ihre politischen Werte und ihre Einschätzung der eigenen politischen Selbstwirksamkeit
  4. Einsame Jugendliche nennen deutlich häufiger Orte, an denen sie sich unwohl fühlen

Diese Ergebnisse, die Details finden Sie in der unten verlinkten vollständigen Studie, machen deutlich: Angebote in Form von Jugendtreffs, Beratungsstellen oder Programme für Jugendliche, Männer und Frauen – wie sie beispielsweise von Skf und SKM, INVIA oder den Maltesern umgesetzt werden – sind heute wichtiger denn je.

Ohne solche Anlaufstellen und Beteiligungsmöglichkeiten haben einsame und von Einsamkeit bedrohte junge Menschen nur digitale Räume als Rückzugsorte oder verlieren den Kontakt zur Gesellschaft.

Das Abschlusszitat der Studie drückt es so aus:

„Einsamkeitsprävention und Demokratiebildung brauchen keine Einzeltherapie, sondern ein solidarisches Miteinander, das Debatten, Unsicherheiten und Ambivalenzen zulässt.“

Teilhabe im Alter braucht Angebote für Gemeinschaft

Einladungen zum Leben und zur Gemeinschaft sind allerdings nicht nur für Jugendlichen, sondern auch für ältere Menschen unverzichtbar.

So wird das Wort „Einsamkeit“ im neunten Altersbericht der Bundesregierung ganze 80-mal erwähnt und in einem eigenen Abschnitt thematisiert.

Die identifizierten Risikofaktoren, die Einsamkeit begünstigen, reichen von mangelnder Mobilität über gesundheitliche Einschränkungen bis zu den Auswirkungen von Altersdiskriminierung, auch Ageimsus genannt, und dem Schwinden sozialer Kontakte.

Der neunte Altersbericht kommt mit Blick auf die Partzipationsmöglichkeiten älterer Menschen zu einem klaren Ergebnis:

„In den Einrichtungen und Diensten der Freien Wohlfahrtspflege wird ein Großteil der sozialen Arbeit in Deutschland geleistet – gerade auch im Bereich der Altenhilfe. Ihre haupt- und ehrenamtlichen Verbändestrukturen legen Adern des zivilgesellschaftlichen Engagements in das ganze Land hinein; durch die Betreuung, Begleitung, Beratung und Versorgung von Menschen sichern sie ganz maßgeblich soziale Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit ihrer allein am Menschen ausgerichteten Arbeit helfen sie, Einsamkeit zu lindern und vorzubeugen, ermöglichen Begegnungen mit Menschen mit Migrationshintergrund und fördern das Miteinander der Generationen mit den jeweiligen Erfahrungshintergründen und Perspektiven.“

Diese Aussage, sie wird an anderer Stelle im Bericht auch auf ältere Menschen der LSBTIQ* ausgeweitet, zeigt, dass die Arbeit sozialer Träger und der an 7 gegen Einsamkeit beteiligen Fachverbände unverzichtbar sind.

Seien es Männertreffs der Vinzenz-Konferenzen, Selbsthilfegruppen des Kreuzbundes oder Besuchsdienste der CKD – ohne diese Einladungen und Angebote zur Gemeinschaft würden älteren Menschen viele wichtige Anlaufstellen fehlen.

Deshalb gilt für uns auch 2025: Wir sprechen Einladungen zum Leben aus und tun das auch im Geiste der Jahreskampagne der Deutschen Caritas. Diese steht unter dem Motto „Caritas öffnet Türen“.

Genau das tun wir. Wir öffnen Türen zur Gemeinschaft und zum Leben.

  • LSBTIQ* steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen


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