An einem angenehm warmen Frühlingsabend im Mai 2024 sitzen einige Männer im Caritasverband Brilon zusammen. Die Stimmung ist entspannt und produktiv. Man merkt: Die Gruppe kennt sich und hat einen Plan für den Abend. Einer der Tagesordnungspunkt: das Hintergrundgespräch für diesen Artikel.
Die erste Frage ist naheliegend: Warum braucht es überhaupt einen Männertreff? Die Antwort hat Uli Schilling von der Vinzenz-Konferenz Brilon sofort parat: „Es gibt in Brilon und Umgebung zwar viele Angebote, doch keine richten sich speziell an Männer ab 60 Jahren.“
„Und wenn es Angebote gibt, dann trifft man sich da nur zum reden und Kaffee trinken. Wir wollten aber etwas mehr bieten und neue Themen gemeinsam angehen“
ergänzt Heinz Schmidt, Mitglied und Kassenwart der Gruppe.
Mit der Gründung der Vinzenz-Konferenz Brilon im Juni 2006 bot sich dann die Gelegenheit, die erkannte Lücke mit einem eigenen Angebot, dem Männertreff, zu schließen.
Der Männertreff Brilon: Neue Themen und guter Austausch
Heute, mehr als 15 Jahre nach der Gründung, ist der Männertreff etabliert und gut besucht. Aus den anfänglichen 10 bis 12 Besuchern wurden beim aktuellsten Termin knapp 40 motivierte und begeisterte Teilnehmer. Eine beachtliche Entwicklung, vor allem wenn man die Pandemie bedingte Zwangspause 2020 und 2021 berücksichtigt.
Das Konzept des Männertreffs: Einmal im Monat sind Männer ab 60 Jahren eingeladen, sich von 15:00 bis 17:00 Uhr bei Kaffee und Kuchen im Pfarrzentrum Brilon einzufinden. Eine gute Stunde dieser Zeit ist mit einem Vortrag gefüllt, der gute Gesprächsthemen und neue Erkenntnisse bietet.
Die Gastreferent*innen reichen von Lokalpolitiker*innen über Expert*innen zum Thema Oldtimer bis zu Bundestagsabgeordneten. „Die Oldtimer und der Besuch des Bundestagsabgeordneten haben am meisten Besucher angezogen“ schmunzelt Uli Schilling.
Die Teilnahme ist natürlich kostenfrei, wer will kann jedoch einen frei wählbaren Selbstkostenbeitrag bezahlen. Mit diesem komplett freiwilligen Modell trägt sich der Männertreff seit dem ersten Termin. Ein Zeichen dafür, wie sehr das Angebot von den Besuchern geschätzt wird.
Besuchsdienste und Gemeinschaftspflege: Vom Wert des Gebens
Die Mitglieder der Vinzenz-Konferenz Brilon bieten allerdings nicht nur den Männertreff an. Sie übernehmen auch Geburtstags- und Krankenbesuche bei Männern ab 60 Jahren und suchen den Kontakt mit denen, die manchmal niemand anderen mehr haben.
Das Erfahrungsspektrum ist bei diesem rein ehrenamtlichen Engagement immens. Es reicht von unterhaltsamen Anekdoten und schönen Erlebnissen bis zu bewegenden Momenten. Einer der Männer erzählt beispielsweise von einer Begebenheit, bei der er einen älteren Herren nach vielen Versuchen endlich im Krankenhaus besuchen konnte. Das Gespräch war zwar nur kurz, doch wenige Tage später verstarb der ältere Herr. Der Besuch war einer der letzten Kontakte vor seinem Abschied. Solche Erfahrungen bewegen und bleiben im Gedächtnis.
Abseits dieser großen Erlebnisse sind es jedoch die vielen kleinen Gesten und Worte der Dankbarkeit und Wertschätzung, die den Mitgliedern der Vinzenz-Konferenz Brilon zeigen, dass sich ihr Engagement lohnt. Immer wieder stellen sie fest, dass beim Männertreff Kontakte geknüpft oder alte Freundschaften neu belebt werden.
Auf die Frage, warum die Anwesenden sich die Zeit nehmen, hat Heinz Schmidt eine klare Antwort:
„Uns tun unsere Treffen und unser Zusammensein hier gut. Da wollen wir etwas davon an andere weitergeben.“
Es ist diese Haltung die deutlich macht, warum der Männertreff so gut angenommen wird. Die Organisatoren sind mit Leidenschaft und aus Überzeugung dabei und wollen Männern ab 60 Jahren die Möglichkeit geben, sich gemeinsam neue Themen zu erschließen. Ganz nebenbei entsteht dabei eine Gemeinschaft, die Einsamkeit entgegenwirkt und guttut.
Wer sich für den Männertreff der Vinzenz-Konferenz Brilon interessiert, wird auf der Website des Pastoralverbundes Brilon fündig. Und wer die Dankbarkeit und Wertschätzung selbst erleben will, kann sich gerne bei Uli Schilling von der Vinzenz-Konferenz Brilon melden. Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen.
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